Artikel aus RheinZeiger - Ausgabe 36

 

BioRiver: Akteurstreffen in der Corona-Kriese: Neue Plattform zur konkreten Hilfestellung in Zusammenarbeit mit dem NRW-Wirtschaftsministerium

„Wie bringen Sie Ihre Mitarbeiter zurück ins Büro und Labor?“ Beim Austausch der Geschäftsführer, die sich am 19. Juni in die Videokonferenz „BiobusinessDialog“ eingewählt hatten, wurde auch diese Frage diskutiert. Gespräche auf Augenhöhe stehen in diesem Jahr, bedingt durch die Reise- und Kontaktbeschränkungen der Corona-Pandemie, im Arbeits-Mittelpunkt in der BioRiver-Geschäftsstelle und setzen einen neuen Schwerpunkt im Verband. Hier stellen wir eine Kurzübersicht der neuen Formate vor. 

 

Mit Beginn des Lockdowns zur Corona Krise hat ein frequenter und konstruktiver Austausch zwischen dem Wirtschaftsministerium in Nordrhein-Westfalen (MWIDE) und den Akteuren des Referats für Biotechnologie begonnen. In regelmäßigen Telefonkonferenzen stimmten sich die Verbände und Cluster ab. Zum Beispiel über den Bedarf an Diagnostika und mögliche Lieferanten und Testlabore, oder über Hersteller von wich-tigen Komponenten. Im Juli 2020 lag der Fokus auf der Entwicklung der Life Science Branche unter Berück-sichtigung erforderlicher politischer Impulse.

 

BioBusinessDialog für Geschäftsführer und Führungskräfte 

Virtuelles frühstücken mit den Kollegen – das ist neu. Unter Leitung von Dr. Boris Stoffel und Uwe Wäckers treffen sich die Geschäftsführer*innen und Führungskräfte aus Biotech- und LifeScience-Unternehmen im BioRiver e.V. zum regelmäßigen Erfahrungsaustausch. Ein Format, dass es bis 2004 unter dem Namen BioBusinessDialog schon einmal gab. Künftig soll das Treffen real freitags morgens bei einem Frühstück stattfinden. Um sich nicht von Corona ausbremsen zu lassen wollen, wurde mit einem Digitalformat gestar-tet. Wichtiger Teil des Treffens ist die Vorstellung einzelner Firmenvertreter und die strategische Diskussion. 


Praktisch, der virtuelle Gründerdialog

Gründer treffen sich bei BioRiver einmal im Monat an einem Freitagnachmittag unter der Leitung von Dr. Barbara Maertens, Geschäftsführerin der CUBE Biotech und Daniel Grünes, Geschäftsführer der aquila biolabs. Beide sind Mitglieder des BioRiver Vorstands und garantieren, dass wichtige Themen der Gründer im Vorstand gehört und in der Politik platziert werden. Die gegenseitige Unterstützung, der formlose Aus-tausch zu Praxisthemen und die Vermittlung hilfreicher Kontakte sind die Ziele des monatlichen exklusiven Treffens. 

 

BioRiver Arbeitskreis IT -„Testmanagement“
Der BioRiver-Arbeitskreis IT zielt auf den Erfahrungsaustausch der Mitglieder und Netzwerkpartner rund um unterschiedlichste IT-Themen mit dem Anspruch auf Praxisnähe. Die kurzen, informativen Workshops werden durch ein kleines Team vorbereitet und finden regelmäßig statt. Am 9. Juni wählten sich rund 15 Teilnehmer in das erste Online-Treffen ein. Nach einer kurzen Begrüßung der Teilnehmer, übernahm die Referentin des Meetings Josephine Müller-Gorski. Die erfahrene Softwareexpertin ist als IT Test Managerin bei Miltenyi Biotec tätig und war als solche verantwortlich für die Implementierung eines Testmanagement-Tools imRahmen des SAP HANA Upgrade Projekts.

 

Mit der Einführung eines Testmanagement-Prozesses sowie der Implementierung eines entsprechenden Tools zur Steuerung auftretender Fehler im Vorfeld sollte sichergestellt werden, dass in allen Abteilungen, die mit Einkauf, Produktion, Logistik, Qualitätssicherung und Finanzen zu tun haben, das Go-Live der neuen Version die unternehmenskritischen Geschäftsprozesse an den Standorten nicht beeinträchtigt. Gemäß dem AK-Motto „Aus der Praxis für Praxis“ legte die Referentin den Schwerpunkt auf das praktische Vor-gehen. Im Folgenden einige Highlights des spannenden und informativen Vortrags:

 

Einführung eines Testmanagement-Prozesses durch J. Müller-Gorski:

Initialisierung – interne Strukturen schaffen. Der erste Schritt in der Initialisierung eines Testmanagements ist es, den Kreis der Tester festzulegen. Im konkreten Fall waren das neben den SAP-Experten für die Imple-mentierung, System- und Integrationstests auch eine Anwendergruppe für Systemtests, Datentransfer-Tests, Schnittstellen-Tests und Anwenderfreundlichkeit.  Parallel dazu wurden im Rahmen von Live-Demos, Workshops und Präsentationen, verschiedene Testmanagement-Tools (Tm-T) evaluiert. Ausschlaggebend für die Wahl waren neben der Testfunktionalitäten die Faktoren Benutzerfreundlichkeit sowie die Erreich-barkeit des Service- Teams und das Schulungskonzept des Anbieters.

 

Mit Testmanagement zum reibungslosen Upgrade

Nach erfolgter Schulung der Projektleitung und der Tester im gewählten Tm-T wurden die bereits in Excel angelegten Testfälle in das gewählte Tm-T übertragen; neue Testfälle wurden direkt im Tm-T angelegt. Die Steuerung der Testfalldurchführung und auftretender Fehler erfolgte von Beginn an komplett über das Tm-T, über das auch die Rollen der Tester mit ihren Berechtigungen gemanagt wurden. Für jeden Testfall war somit die Rückverfolgbarkeit und die revisionssichere Speicherung gewährleistet. Durch die Nutzung des Tm-T konnten über 3.000 Testfälle von über 100 Key Usern durchgeführt werden, Fehler wurden im Test-modus bemerkt und konnten noch vor der Übertragung des SAP ERP Upgrade in das Live-System beseitigt werden: Der Live-Gang erfolgte dann bei der realen Umsetzung reibungslos. 

 

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