Artikel aus rheinzeiger - Ausgabe 37

Ich werde mein eigener Chef

Der Unverpacktladen von Silke Gimnich
Der Unverpacktladen von Silke Gimnich / Foto: Thomas Luther, Bildrechte: Sparkasse KölnBonn

Der reale Traum vom eigenen Betrieb

 

Ich werde mein eigener Chef

 

Immer mehr Gründerinnen und Gründer in der Region sehen die Chancen, die sich in der Corona-Krise bieten und machen ihren eigenen Betrieb auf. Die Sparkasse KölnBonn hilft ihnen als starker Finanzpartner dabei, ihre Geschäftsideen erfolg-reich umzusetzen.

 

Silke Gimnich hat sich einen lang gehegten Traum erfüllt. Im Frühjahr vergangenen Jahres kündigte die 45-Jährige ihren festen Job bei einer Unternehmensberatung, um sich selbstständig zu machen. Ein paar Monate später hat sie dann ihren Unverpackt-Laden „Silva – unverpackt genießen“ im Kölner Stadtteil Braunsfeld eröffnet. Seit Anfang November bietet Gimnich dort ein Sortiment aus trockenen Lebensmitteln, Körperpflege- und Badprodukten sowie Alltagshelfern an – alles in losen, unverpackten Mengen und in Bioland- und Demeterqualität. „Die Idee dazu hatte ich bereits vor drei Jahren“, erzählt die Einzelhändlerin, die sich von der Corona-Krise nicht von ihrem Vorhaben hat abringen lassen. „Ich habe während des ersten Lockdowns im Frühjahr vergangenen Jahres aufmerksam registriert, dass Lebensmittelgeschäfte weiter öffnen durften“, erzählt die gebürtige Rheinländerin, die seit 17 Jahren in Köln wohnt. „Daher habe ich an meinem Plan festgehalten und bin zuversichtlich geblieben, als der erneute Lockdown absehbar war. Umzukehren war jedenfalls keine Option für mich.“ Gimnich hatte lange gesucht, um ein Geschäft in guter Lage zu finden, das zu ihrem Vorhaben passt. Daher war sie glücklich, als sie einen Mietvertrag für ein charmantes Ladenlokal an der Aachener Straße in der Tasche hatte. „Diesen Vorteil wollte ich nicht aus der Hand geben“, sagt sie.

 

Gimnich ist nur ein Beispiel von vielen erfolgreichen Gründerinnen und Gründern, die die Sparkasse KölnBonn im vergangenen Jahr mit einer Anschubfinanzierung unterstützt hat – eine so hohe Zahl wie seit Jahren nicht mehr. Das führende Kreditinstitut der Region Köln/Bonn verzeichnete einen regelrechten Boom bei Finanzierungsanfragen zu Gründungsvorhaben – und das trotz andauernder COVID-19-Pandemie.

 

Silke Gimnich in ihrem Unverpacktladen in Köln
Silke Gimnich in ihrem Unverpacktladen in Köln / Foto: Thomas Luther, Bildrechte Sparkasse KölnBonn

Internen Zahlen zufolge hat die Sparkasse KölnBonn im vergan-genen Jahr 219 Gründungsvorhaben mit einem Gesamtfinanzierungs-volumen in Höhe von 34,6 Millionen Euro begleitet. Zum Vergleich: Im Jahr zuvor waren es 169 Gründungen mit insgesamt 19,5 Millionen Euro. Etwas mehr als die Hälfte der 219 Projekte in 2020, nämlich 122, waren Gründungsprojekte aus dem weiten Bereich Dienstleistungen. Einige davon mit ganz neuen Ideen, viele andere aber auch mit herkömm-lichen Geschäftsmodellen, die durch die Corona-Krise stark nachgefragt wurden – zum Beispiel Services rund um das Thema Digitalisierung und Informationstechnologie, aber auch Handel, Handwerk und Gastronomie. Bei 141 Projekten hat die Sparkasse zusätzlich die staatliche NRW.Bank oder die KFW mit ins Boot geholt, die zinsgünstige Gründungs-kredite über insgesamt 22,0 Millionen Euro vergeben haben. 

 

Firmenkundenvorstand Uwe Borges der SKB im Gespräch
Firmenkundenvorstand Uwe Borges / Foto: Ernst Alexander, Bildrechte Sparkasse KölnBonn

Wie ist dieses gute Gründungsklima in der Region zu erklären? Vorstandsmitglied Uwe Borges, zu-ständig für Firmenkunden und Institutionelle Kunden bei der Sparkasse KölnBonn, sieht dafür vor allem zwei Gründe: „Zum einen ist es die Stärke der Wirtschafts-regionen entlang der Rheinachse. Die sorgt dafür, dass sich die Gründungszene in Köln und Bonn deutlich robuster entwickelt als an vielen anderen Standorten in Deutschland. Gründerinnen und Gründer profitieren davon und erkennen die Chancen, die sich mit der Corona-Krise ergeben“, beoba-chtet Borges. „Zum zweiten zeigt sich in unseren Zahlen die starke Position, die die Sparkasse KölnBonn im Gründungsmarkt hat. Viele Gründerinnen und Gründer entscheiden sich für uns als Finanzierungspartner, um ihr Vorhaben zu begleiten, weil sie von unserer Expertise und unserer langjährigen Erfahrung überzeugt sind.“ Umgekehrt gilt allerdings auch, dass die Beraterinnen und Berater mit ihrem Know-how gute Sparringspartner sind, wenn es darum geht, die Erfolgsaussichten für ein Gründungsvorhaben realistisch auszuloten. Dies ist nicht nur im Interesse der Sparkasse. Es dient vor allem dazu, ein an sich gutes Konzept an entscheidenden Stellen nachzujustieren und wenig erfolgversprechende Geschäftsideen bereits in einem sehr frühen Stadium zu identifizieren und damit für die angehenden Gründerinnen und Gründer Schlimmeres zu verhindern. „Nach drei Jahren sind 95 Prozent der von uns begleiteten Gründervorhaben immer noch am Markt“, weiß Borges, „auch das spricht für die Qualität unserer Beratung.“

 

Zielstrebig, entschlossen und mit einem schlüssigen Konzept ausgestattet – der starke Anstieg erfolgreicher Gründungsfragen ist für Andreas Brünjes, Leiter des Gründer-Centers der Sparkasse KölnBonn, auch deswegen kein Zufall, weil die Papierform stimmt. „Zu uns in die Beratungsgespräche kommen überdurchschnittlich viele Gründerpersönlichkeiten, die mit guten, sorgfältig durchdachten Geschäftsideen überzeugen“, berichtet er. „In dem momentan wirtschaftlich schwierigen Umfeld wird nicht aus dem Bauch heraus gegründet. Stattdessen ist der Faktor Krisenfestigkeit von Anfang an fester Bestandteil des Unternehmenskonzepts.“ Der Sparkassen-Experte sieht viele Gründerinnen und Gründer vorsichtig in den Markt einsteigen, indem sie die Kosten der Anschubfinanzierung und eine längere Startphase von Anfang an in ihren Businessplan einkalkulieren. „Mit einer ausgeprägt konservativen Planung entsteht Potenzial für positive Überraschungen, wenn die Pandemie absehbar in den Griff kommt“, ist Brünjes überzeugt.

 

Silke Gimnich ist mit ihrem Unverpackt-Laden außerdem ein gutes Beispiel dafür, wie sich das Umfeld für Gründungen in den vergangenen Monaten verbessert hat. „Derzeit sind zum Beispiel sehr viele Ladenlokale und Büros verfügbar, die in puncto Mieten selbst in Toplagen in den vergangenen Monaten durchaus erschwinglich geworden sind“, so Brünjes. „Ein guter Standort zu vertretbaren Kosten ist speziell für junge Start-ups in meinen Augen ein elementarer Erfolgsfaktor.“ Dazu kommt, dass die momentan weiterhin geltenden Einschränkungen mit der fortschreitenden Zahl an Impfungen aller Wahrscheinlichkeit nach im Jahresverlauf gelockert werden oder sogar ganz wegfallen. Der Fachmann sieht das als strategische Chance für Gründerinnen und Gründer, die jetzt an den Start gehen – so wie Silke Gimnich das getan hat. „Sie haben damit realistische Chancen, in eine Konjunkturerholung reinzugehen und dadurch früher als geplant den Break-even zu schaffen“, ist Brünjes überzeugt.  

 

Kontakt:

Jörg Wehner, Sparkasse KölnBonn

 

www.sparkasse-koelnbonn.de