Die Startups iFactory3D und Plasmics zeigen:
Serieller 3D-Druck optimiert den Produktionszyklus
Bestimmte Krankheiten wie Fußfehlstellungen erfordern orthopädische Schuhe, um die Beschwerden zu lindern. Diese Schuhe werden speziell für Patienten angefertigt, Kauf von der Stange ist hier eben wegen der Krankheiten nicht möglich. Dies bedeutet, dass die Schuhe für jeden Patienten individuell gefertigt werden müssen. Die Anforderungen an diese Schuhe sind hoch, damit beschwerdefreies Laufen trotz Krankheit möglich wird.
iFactory3D und Plasmics
zeigen hier Lösungsmöglichkeiten, denn eine innovative Möglichkeit zur Herstellung derartiger Schuhe ist das 3D-Druckverfahren. Das deutsche Startup iFactory3D und
sein österreichischer Partner Feetneeds powered by Plasmics sind sich einig: Der serielle 3D-Druck stellt die Zukunft der Herstellung orthopädischer Produkte dar. Beide Firmen waren mit einem
gemeinsamen Stand auf der diesjährigen Messe ORTHOPÄDIE SCHUH TECHNIK vertreten, die von 20. bis 21. Oktober 2023 in Köln stattfand.
Die Messe
ORTHOPÄDIE SCHUH TECHNIK
ist eine Fachmesse speziell für die Orthopädieschuhtechnik-Branche.
Seit 2011 treffen sich rund 170 Anbieter und 5.000 Fachbesucher auf dieser zweitägigen Fachmesse mit begleitendem Kongress. Die Veranstaltung bietet einen
kompletten Überblick über die Orthopädieschuhtechni. Hersteller, Händler und Dienstleister stellen ihr Leistungsangebot aus dem Bereich Heil- und Hilfsmittel vor. Dabei werden vor allem auch
innovative Neuentwicklungen präsentiert.
Mit am Stand war auch iFactory3Ds serienreifer 3D-Fließbanddrucker One Pro. Bei diesem Drucker können dank des eingebauten Fließbands und der Fernsteuerung orthopädische Einlagen rund um die Uhr in Serie kostengünstig und ohne Aufsicht gedruckt werden. Moderne Scantechniken und digitale Programme führen zu Zeitersparnis und können direkt im 3D-Druck umgesetzt werden. Darüber hinaus vereinfacht die Nutzung von 3D-Modelldaten und den Erfahrungen von Patienten die Analyse von Krankheitsbildern und ermöglicht wissenschaftliche Auswertungen. Die 3D-Technologie führt also zu einer Win-Win-Win-Situation für Patienten, Podologen - und für die Umwelt.
3D-Druck ./. CNC-Fräsen
Im Gegensatz zu den üblichen Verfahren wird beim 3D-Druck im sogenannten additiven Fertigungsverfahren die Form durch die gezielte Zugabe von Material erreicht.
Beim CNC-Fräsen dagegen wird wertvolles Material abgetragen, das häufig gar nicht wiederverwendet werden kann. Der 3D-Druck verbraucht also weniger Material, und Abfälle können sortenrein
recycelt werden. Damit spricht der 3D-Druck vor allem auch junge Arbeitskräfte an, die nachhaltiges Handeln begrüßen und die materialintensiven und ineffizienten Vorgehensweisen der
traditionellen Herstellung hinterfragen.
Das aufstrebende Plug & Play-Prinzip des One Pro bewährt sich mit Hinblick auf den Fachkräftemangel. Normalerweise ist die Umstellung auf den 3D-Druck, und die
damit verbundenen filigranen Einstellungen und nötige Recherche zu geeignetem Material und Software, zeitaufwendig. Mit einem einfachen geschlossenen System wie dem des One Pro kann viel Arbeit
von nur einem Mitarbeiter übernommen und die Produktivität gesteigert werden.
Komplettlösung aus einer Hand
Auf der Messe offenbarte sich den Teams von Feetneeds und iFactory3D rasch, dass der Einlagenmarkt einen immensen Bedarf an ganzheitlichen Konzepten hat. Bei den meisten angebotenen Systemen handelt es sich um Insellösungen, die sich nur schwer miteinander verbinden lassen. Bei unterschiedlichen Softwareanbietern entstehen vor allem bei den Schnittstellen und der Datenübertragung große Probleme, die nur mit viel Know-how und intensiver Arbeit zu lösen sind.
Die Tatsache, dass ein erhöhtes Interesse an geschlossenen, funktionierenden End-to-End-Systemen besteht, spielt iFactory3D und Feetneeds in die Hände. Die beiden Unternehmen bieten ein Modell an, bei dem alle Parameter von der Modellentwicklung bis zum Druck aus einer Hand kommen und somit problemlos miteinander interagieren. Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache Implementierung von Scansoftware, die bereits an vielen Stellen vorhanden ist. Wenn man seine Produktion über Feetneeds einrichtet, erhält man das passende Gerät - den 3D-Fließbanddrucker One Pro, die dazugehörige CADSoftware zur Weiterverarbeitung der Daten und das passende Material - ohne Anfangsinvestition und zahlt angepasst an das eigene Produktionsvolumen. Für den Einstieg muss nur die Mindestmenge von 250 Paar Einlegesohlen pro Jahr gedruckt werden. So kann man ganz einfach in die eigene additive Fertigung einsteigen und bei höheren Abnahmemengen schnell von niedrigeren Stückpreisen profitieren.
Auch international ist der One Pro im Einlagenbusiness vertreten und wird außer in Deutschland auch in den Niederlanden, Belgien, Frankreich, dem Vereinigten
Königreich, Slowenien, der Ukraine, Polen, Österreich, Tschechien und Australien genutzt.
iFactory3D
iFactory3D wurde 2020 von Artur Steffen und Martin Huber gegründet. Mit der automatisierten Serienproduktion in der additiven Fertigung bietet das Startup immer mehr Branchen die Möglichkeit, wieder unabhängig und lokal zu fertigen und Innovationen zeitnah umzusetzen. Da sich die Welt der Produktion in Richtung Individualisierung, Anpassungsfähigkeit und lokale Standorte verlagert, wird die agile Fertigung immer deutlicher zur Zukunft der Fertigungstechnik.
Feedneeds
Feetneeds powered by Plamics hat sich der Einlagenproduktion mit modernster Technologie verschrieben. Sie verfolgen einen vollständig integrierten Ansatz und kombinieren hochwertige 3DHardwarelösungen mit optimierter und spezialisierter Datenerfassung und -verarbeitung, angefangen bei den Schnittstellen der 3D-Modellerstellung über die Verarbeitung bis hin zur additiven Umsetzung.
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Aufgrund der großen Relevanz des 3D-Fließbanddrucks für die Orthopädie- und Medizintechnik wird iFactory3D auch auf der MEDICA vertreten sein, die von 13.–15. November 2023 in Düsseldorf stattfindet.