Startups und ihre kreativen Ideen

 

CHARGEUNITY

 

Engagement für Ladeinfrastruktur – gemeinsam für die Energiewende  

 

 

Freie Fahrt für Elektromobilität - bei ausreichender Ladeinfrastruktur
Freie Fahrt für Elektromobilität - bei ausreichender Ladeinfrastruktur

Von allen Wirtschaftssektoren hat der Verkehrssektor zwischen 1990 und 2021 den geringsten Rückgang der Treibhausgasemissionen – nur 9,4 % – verzeichnet. Wir können die Verkehrswende voranbringen, wenn wir jedem Autofahrenden den Umstieg auf ein Elektroauto ermöglichen. Denn die Elektromobilität gewinnt in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung. Dies erfordert jedoch den zügigen Aufbau einer umfassenden öffentlichen Ladeinfrastruktur. Die wiederum ist ein wichtiger Faktor für die Attraktivität von Elektroautos und damit ein wesentlicher Anreiz für die Verbraucher, sich für diese umweltfreundlichere Alternative zu entscheiden.

 

CHARGEUNITY

 

ist das erste Unternehmen, welches die Investition in eine eigene öffentliche Ladesäule für Elektroautos ermöglicht. Als Eigentümer nutzt der Kunde (B2B oder B2C) seine Ladesäule nicht nur selbst, sondern stellt sie auch seiner gesamten Umgebung und Nachbarschaft zur Verfügung. Über den Stromverkauf an weitere Elektroautofahrer amortisiert er seine Anfangsinvestition und baut sich langfristig einen Nebenverdienst auf. 

 

Wir sprachen mit Carl Müller und Niklas Seitenspinner, den beiden Gründern und Geschäftsführern des jungen Unternehmens. 

 

Elektromobilität - kein Problem bei ausreichender Ladeinfrastruktur
Elektromobilität - kein Problem bei ausreichender Ladeinfrastruktur

RheinZeiger: Was ist die Geschichte hinter Ihrem Konzept? Was ist Ihre Mission, für welches Problem haben Sie die Lösung?

 

CHARGEUNITY: Ein wichtiger Faktor beim Umstieg auf ein Elektroauto ist die Ladeinfrastruktur. Ist eine private Lademöglichkeit (auch Wallbox genannt) nicht umsetzbar, beispielsweise kein eigener Stellplatz vorhanden oder der bestehende Netzanschluss dafür nicht ausgelegt ist, müssen öffentliche Ladesäulen genutzt werden. Doch die öffentliche Ladeinfrastruktur ist noch nicht so gut ausgebaut, dass jeder problemlos darauf zurückgreifen kann. Elektromobilität darf aber an fehlender Ladeinfrastruktur nicht scheitern. Aus diesem Grund wollen wir Kunden selbst am Ausbau beteiligen und Lademöglichkeiten dort schaffen, wo sie benötigt werden. Nach dem Motto: Hol Dir Deine eigene öffentliche Ladesäule!

 

RZ: Wie wollen Sie mit Ihrem Startup Geld verdienen? Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Welchen Vorteil haben die Kunden, wenn sie Ihre Lösung annehmen?

 

CHARGEUNITY: Für das Projektmanagement zum Aufbau der Ladesäule erheben wir eine einmalige Gebühr, dazu trägt der Kunden die Anschaffungskosten. Anschließend kümmern wir uns um den kompletten Betrieb der Ladeinfrastruktur und verkaufen den Strom an Ladestromkunden. Den Gewinn aus dem Stromverkauf teilen wir uns mit den Eigentümern der Ladesäulen, die auf diese Weise ihre Investition zurückerhalten. Wir decken damit die laufenden Kosten für den Betrieb der Ladesäulen, welche vollständig von uns getragen werden. 

 

Full Service für Eigentümer der Ladesäulen

 

Unser Full-Service macht unsere Kunden zu Eigentümern einer öffentlichen Ladesäule. Dieses Konzept ist in Deutschland einzigartig. Dort, wo eine private Lademöglichkeit nicht umsetzbar ist, bieten wir die einzige Möglichkeit, in eigene Ladeinfrastruktur zu investieren. Durch die Bereitstellung einer öffentlichen Lademöglichkeit für eine Vielzahl von Nutzern wird zudem der eigene ökologische Fußabdruck maximal verringert.

 

Die beiden Gründer Carl Müller (li) und Niklas Seitenspinner (Bild: Chargeunity)
Die beiden Gründer Carl Müller (li) und Niklas Seitenspinner (Bild: Chargeunity)

RZ: Wo ist Ihr Markt? Welches Kundensegment sprechen Sie an, also: Welche Kunden kommen typischerweise zu Ihnen? 

 

CHARGEUNITY: Im Jahr 2030 soll es eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte geben, um die von der Bundesregierung angestrebten 15 Millionen Elektroautos bedienen zu können. Hier liegt der Markt aktuell weit hinter den Erwartungen zurück. Vor allem in kleineren Kommunen gibt es – bis auf wenige kommunale Energieversorger – kaum Betreiber von öffentlichen Ladepunkten. Die dadurch schwach ausgebaute Ladeinfrastruktur hindert in erster Linie Bewohner aus Mehrfamilienhäusern am Umstieg auf Elektromobilität. Daher ist es unser Ziel, in diesem Marktsegment auf unser Angebot aufmerksam zu machen.

 

RZ: Wo steht Ihr Startup heute? Was sind die nächsten Schritte? Welche Unterstützung brauchen Sie jetzt noch? Gibt es noch Fragen zur Finanzierung?

 

Erste Ladesäulen noch in 2024

 

CHARGEUNITY: Die Zeit seit der Gründung im März 2023 wurde vor allem genutzt, um den Markt zu analysieren und den Markteintritt vorzubereiten. So konnten anschließend die ersten Vertriebswege aufgebaut und das eigene Netzwerk erweitert werden. Im Frühjahr 2024 wurden die ersten Kunden gewonnen, die in eine eigene öffentliche Ladesäule investieren wollen. Bis Ende 2024 sollen nun die ersten Projekte in die Umsetzung gehen. Der Abschluss der ersten Finanzierungsrunde ist im kommenden Jahr geplant.

 

RZ: Jetzt sind Sie beide Unternehmer. Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus? Wie wollen Sie in Zukunft Ihr Unternehmen organisieren? Wie wollen Sie das Team gestalten?

 

CHARGEUNITY: Aktuell bilden wir beide, Niklas Seitenspinner und Carl Müller, das Team von CHARGEUNITY. Niklas hat durch seine Zeit bei der TankE GmbH bereits viel Knowhow in der Branche gesammelt. Carl hat mehrere Jahre im Marketing bei diversen Startups gearbeitet. So ergänzen sich die Kompetenzen von uns beiden Gründern optimal. Die Aufgabenteilung ist dementsprechend klar: Während Carl dafür sorgt, dass das Startup an Bekanntheit gewinnt, koordiniert Niklas die anstehenden Projekte. Das Team soll im Jahr 2025 stetig erweitert werden, um die wachsende Nachfrage bedienen zu können.

 

Bessere Infrastruktur mit "privaten öffentlichen" Ladesäulen (Bild: Chargeunity)
Bessere Infrastruktur mit "privaten öffentlichen" Ladesäulen (Bild: Chargeunity)

RZ: Wenn Sie Ihr Unternehmen von außen betrachten: Was ist ihre Vision? Wo wollen Sie in 10 Jahren stehen?

 

CHARGEUNITY: In den kommenden Jahren wollen wir einen nicht unbedeutenden Teil zur Verkehrswende beitragen. Der Klimawandel ist schon heute für jeden Menschen spürbar und es bedarf an unternehmerischer Verantwortung, darauf zu reagieren. Genau darauf ist auch die Entstehung unserer Geschäftsidee zurückzuführen: Im selben Jahr, als Niklas seine Ausbildung bei Volkswagen begann, machte jener Weltkonzern den Dieselskandal bekannt. Zehn Jahre später steht die gesamte deutsche Automobilindustrie vor ihren entscheidenden Jahren. Und sie soll nicht an der fehlenden Ladeinfrastruktur scheitern.

 

Logo von Chargeunity

RZ: Mit Blick in die Startup-Szene: Was ist Ihre Botschaft an gründungsinteressierte Menschen?

 

CHARGEUNITY: Gründen! Egal, wie viele Steine sich Euch in den Weg legen: Für jedes Problem gibt es auch eine Lösung. Und die hat ihren Markt.

 

RZ: Herr Müller, Herr Seitenspinner, wir danken Ihnen für das Gespräch!

 

 

Nähere Informationen:   www.chargeunity.de