14 Startups beim DemoDay von Circular Valley

Weckruf für den "schlafenden Riesen“ Kreislaufwirtschaft

 

 

14 internationale Sieger in der Förderunde 2023 von Circular Valley zur Kreislaufwirtschaft
14 internationale Sieger in der Förderunde 2023 von Circular Valley zur Kreislaufwirtschaft

Großes Finale der aktuellen Förderrunde für eine neue Kreislaufwirtschaft

 

Circular Valley präsentiert:

 

14 Sieger 

 

Am 23. März 2023 präsentierten 14 Startups aus der ganzen Welt ihre Ideen, die Milliarden Tonnen von CO2 und Abfall vermeiden und eine echte Kreislaufwirtschaft ermöglichen können. In zwei Stunden wurden Ideen zur Wasseraufbereitung und -entsalzung, zu grünem Bauen, für ein „Ebay für industrielle Abfälle“, für wiederverwendbare Verpackungen im Online-Handel und für einen zirkulären Umgang mit erneuerbaren Energien präsentiert. 

 

500 Bewerbungen von Startups

 

Die 14 Startups waren die Teilnehmer der aktuellen Runde im Circular-Economy-Accelerator-Programm. Sie kamen unter anderem aus Palästina, Singapur, Kenia, Indien und den USA in die erweiterte Rhein-Ruhr-Region. Die Jury der Circular-Valley®-Stiftung hatte diese jungen Unternehmen aus mehr als 500 Bewerbungen ausgewählt, weil ihre Geschäftsmodelle einen „Giga-Impact“ haben können. 

 

Die Gründerinnen und Gründer sind unter anderem aus Palästina, Singapur, den USA, Indien und Kenia in die Rhein-Ruhr-Region gekommen. Hier sind sie in den vergangenen Monaten von Circular Valley® gefördert worden und präsentieren nun ihre Geschäftsmodelle vor großem Publikum in der Historischen Stadthalle Wuppertal. Mit dabei: zahlreiche Entscheiderinnen und Entscheider aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. 

 

Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW und Schirmfrau des Circular Valley® (© MWKE NRW / Nils Leon Brauer)
Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW und Schirmfrau des Circular Valley® (© MWKE NRW / Nils Leon Brauer)

Es gibt eine Emission, die sogar von Circular Valley®, der Initiative für Kreislaufwirtschaft, sehr geschätzt wird. Es ist der Geräuschpegel nach den Präsentationen der internationalen Startups beim DemoDay. Der war nun beim großen Finale der aktuellen Förderrunde besonders hoch, da die jungen Unternehmen aus der ganzen Welt Ideen präsentierten, mit denen sich Milliarden Tonnen von Abfällen und CO2 vermeiden sowie Milliarden Kubikmeter Wasser retten lassen. Entsprechend groß war das Interesse aus der etablierten Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Die Entscheiderinnen und Entscheider diskutierten intensiv mit den Startups, die unter anderem eine Wasserentsalzung mit Solarenergie, eine Plattform für den Handel mit industriellen Abfällen und wiederverwertbare Boxen für den E-Commerce entwickelt haben. 

 

 

 

 

Wirtschaftsleben von der Linie zum Kreis bringen

 

Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW und Schirmfrau des Circular Valley®, verdeutlichte beim DemoDay, was die Startups leisten: „Unser Wirtschaftsleben auf den Kopf zu stellen, von der Linie zum Kreis zu bringen – das ist die Aufgabe, derer sich das Circular Valley® annimmt. Und welches Potential hier zusammenkommt, das sehen wir heute wieder an vielen beeindruckenden Beispielen.“ Neubaur erläuterte den Weg zu Klimaneutralität, Rohstoffleichtigkeit und Nachhaltigkeit. „Wir brauchen funktionierende Geschäftsmodelle, die eine Kreislaufführung möglich machen: Nutzen statt Besitzen, intelligente Matching-Plattformen, auf denen Produkte ein zweites, drittes oder vierte Leben führen, und viele mehr“, sagte die Landeswirtschaftsministerin.

 

Park und/oder Industriegebiet - Lebensraum für Menschen
Park und/oder Industriegebiet - Lebensraum für Menschen

Matching ist eines der zentralen Ziele von Circular Valley®. Die Initiative macht die erweiterte Rhein-Ruhr-Region zum globalen Hotspot der Kreislaufwirtschaft, zum Silicon Valley der Circular Economy. Sie bringt Startups aus der ganzen Welt nach NRW und unterstützt sie dabei, ihr Geschäftsmodell weiterzuentwickeln – mit hochkarätigen Coaches und Mentoren und, indem sie sie mit möglichen Partnern aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammenbringt. Die 14 Startups, die nun im Circular Valley® waren, brachten für die möglichen Matches Ideen zu grünem Bauen, erneuerbaren Energien, Plattformen, Wasseraufbereitung und Abfallmanagement mit. 

 

Rohstoffe sollten im Kreis geführt werden

 

Viktor Haase, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium (© Jan Turek/Circular Valley®)
Viktor Haase, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium (© Jan Turek/Circular Valley®)

Viktor Haase, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, ordnete diese Entwicklung beim DemoDay in den politischen Kontext ein. Die Circular Economy sei ein „schlafender Riese“ in Nordrhein-Westfalen, den man nun wecken wolle. Die Landesregierung werde in den nächsten Monaten ebenso wie der Bund eine Strategie zur Kreislaufwirtschaft vorlegen. „Wenn wir schon Rohstoffe importieren müssen, dann sollten wir das nur einmal machen und sie dann im Kreis führen“, sagte Haase. Und an die Circular-Valley®-Startups gerichtet: „Ihr wirtschaftlicher Erfolg ist die Sicherung unserer Zukunftsgrundlagen.“ 

 

Dr. Andreas Eurich, Vorstandsvorsitzender der Barmenia Versicherungen, erläuterte, wer beim Wecken des schafenden Riesen behilflich sein kann: "Die Summe, die für den Klimaschutz zusätzlich pro Jahr erforderlich ist, kann der Staat unmöglich alleine aufbringen, dafür braucht es auch die Privatwirtschaft. Versicherungen sind in diesem Kontext verlässliche Kapitalgeber. Die Barmenia investiert in nachhaltige Projekte und hat dazu sogar eine Gesellschaft für innovative Geschäftsmodelle gegründet, die BNS Barmenia next strategies.

 

Klappern gehört zum Geschäft

Dr. Carsten Gerhardt (links) und Dr. Johannes Velling, Abteilungsleiter Digitalisierung, Startups und Dienstleistungen im Landeswirtschaftsministerium (© Jan Turek/Circular Valley®)
Dr. Carsten Gerhardt (links) und Dr. Johannes Velling, Abteilungsleiter Digitalisierung, Startups und Dienstleistungen im Landeswirtschaftsministerium (© Jan Turek/Circular Valley®)

Wie Startups und etablierte Wirtschaft besser zusammenkommen können, diskutierte Circular-Valley®-Initiator Dr. Carsten Gerhardt zum Abschluss des DemoDays mit Dr. Johannes Velling. Er hat in verschiedenen Projekten von Bund und Land (unter anderem „Exist“ und mit dem HighTech-Gründerfonds) rund 5.000 junge Unternehmen gefördert. Seine Ratschläge: Mehr klappern, um die eigenen Ideen noch besser zu verkaufen. Größer denken, also über die eigene Region hinaus. Und eine gemeinsame Kultur mit den großen Unternehmen finden. 

 

Auch nach dem DemoDay geht die Arbeit für die Kreislaufwirtschaft im Circular Valley® mit vollem Schwung weiter. Dabei weiß die Initiative einen weiteren Partner an ihrer Seite, mit dem sie nun eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnete: mit dem Global Entrepreneurship Centre (GEC). Die Gesellschaft hilft Startups, ihr Geschäftsmodell zu skalieren und fit zu machen für die nächsten Investorenrunden. Unter den Startups, die ihre Ideen beim DemoDay vorgestellt haben, waren gleich mehrere, die nun vom GEC unterstützt werden. Auch ein Thema, das für den angenehm hohen Geräuschpegel bei den Gesprächen im Circular Valley® sorgte. 

 

Die Teilnehmer beim DemoDay von Circular Valley (© Jan Turek/Circular Valley®)
Die Teilnehmer beim DemoDay von Circular Valley (© Jan Turek/Circular Valley®)

Die Startups im Überblick:

 

1. Plattformen für industrielle Abfälle und Recycling

– Clickwaste (Heidelberg),

– Cyrkl (Tschechien) 

– MikaCycle (Frankreich)

 

2. Grünes Bauen

– RecycleX (Indien)

 

3. Wasseraufbereitung und-entsalzung 

– Colea AgriTech (Palästina),

– CyFract (München)

– Desolenator (Niederlande)

– Bio-Recycler (Kenia)

– Hydroleap (Singapur)

 

4. Erneuerbare Energien aus Kreislauf-Sicht

– 1s1 Energy (USA)

– CO2NVERT (Italien)

 

5. Abfallmanagement und Verpackung

– Lixo (Frankreich)

– Rhinopaq (Deutschland)

– Circular Valley Delivery (Deutschland)

 

 


Beispiel-Vorstellung: rhinopaq aus Deutschland

Die Gründer Marc Diefenbach & Matthias Thesing (Quelle: rhinopaq)
Die Gründer Marc Diefenbach & Matthias Thesing (Quelle: rhinopaq)

 

rhinopaq ist ein junges Start-up aus Essen, welches es sich zum Ziel gemacht hat, die Einwegverpackung im Warenversand in den Ruhestand zu schicken und Mehrwegverpackungen salonfähig zu machen. Damit möchten sie einen Beitrag leisten, Ressourcen zu schonen und den eCommerce nachhaltiger zu gestalten.

 

 

 Das Mehrweg-Verpackungssystem von rhinopaq (Quelle: rhinopaq)
Das Mehrweg-Verpackungssystem von rhinopaq (Quelle: rhinopaq)