Mittelstand meets Startup

Das RKW Kompetenzzentrum stellt die vierte Studie vor

 

Potenziale der Zusammenarbeit

 

Studie Mittelstand meets Startup 2023
Studie Mittelstand meets Startup 2023

Das RKW Kompetenzzentrum beleuchtet regelmäßig das Kooperationsverhalten von KMU und Startups. Daraus resultiert jeweils die Studie

 

Mittelstand meets Startup

 

Die Skizzierung des Bestands von Startups und etablierten mittelständischen Unternehmen in Deutschland ist nur annäherungsweise möglich. Je nach Methode und Datenquelle können die Zahlen stark variieren. Der KfW-Startup-Report 2022 berechnet einen Bestand von insgesamt 61.000 Startups. Laut dem Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn (2023) gibt es in Deutschland mehr als 3,3 Millionen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit 1 bis 500 Beschäftigten. Ohne die Kleinstunternehmen, die bis zu 9 Beschäftige haben, beläuft sich die Anzahl der KMU auf 435.000. Zwischen den Populationen der beiden Unternehmensgruppen bestehen Überschneidungen, denn Startups gehören per Definition der Gruppe der KMU an.

 

Der Großteil des Umsatzes von Startups wird mit 70 % im B2B-Sektor erzielt. Geschäftskunden sind somit das dominierende Kundensegment. Der Anteil des Umsatzes durch Privatpersonen (B2C) ist mit 24 % deutlich kleiner. Von Seiten der öffentlichen Hand werden nur 6 % (B2G) der Umsätze generiert.

 

Graphic Recording aus der öffentlichen Vorstellung der Studie am 12. Dezember 2023
Graphic Recording aus der öffentlichen Vorstellung der Studie am 12. Dezember 2023 (Quelle: RKW Kompetenzzentrum)

Kooperationen mit etablierten Unternehmen sind andererseits nicht nur für Startups im B2B-Sektor, sondern auch für Startups im B2C-Bereich interessant, auch wenn die Interessen je nach Geschäftsmodell variieren. Für Kooperationen bestehen jedoch eine Vielzahl von Herausforderungen. Entscheidend für erfolgreiche Kooperationen ist die Herstellung einer Passgenauigkeit zwischen den Beteiligten, um einen Mehrwert für beide Seiten zu ermöglichen.

 

Förderung der Kooperation

 

Die Studienreihe „Mittelstand meets Startup“ des RKW Kompetenzzentrums beleuchtet das Kooperationsverhalten von KMU und Startups aus der Sicht etablierter Unternehmen in mehr oder weniger regelmäßigen Studien. Ziel ist es, die Bedürfnisse, Motive und Handlungsfelder von KMU besser zu verstehen. Die Ergebnisse können dabei helfen, Unterstützungsaktivitäten zu entwickeln, die eine Zusammenarbeit wahrscheinlicher und deren Gestaltung erfolgreicher machen. 

 

Zusammenfassung der vierten Studie aus 2023

 

Die vorliegende vierte Studie untersucht Kooperationen mit Startups aus der Sicht von kleinen und mittleren Unternehmen. Hierfür erfolgte die Befragung von 350 Unternehmen aus dem Maschinen- und Fahrzeugbau, der Informations- und Kommunikationstechnologie und aus dem Bereich Chemie und Pharma.

 

Strategien zur Kontaktherstellung zwischen KMU und Startups
Strategien zur Kontaktherstellung zwischen KMU und Startups

Bei der Betrachtung geht es um verschiedene Aspekte wie beispielsweise das Kennenlernen der Beteiligten, die verschiedenen Formen der Zusammenarbeit sowie die Motive und Zielerreichung der Zusammenarbeit. Die Ergebnisse geben Aufschluss über die Potenziale der Zusammenarbeit, beim näheren Hinsehen zeigen sich auch eine Vielzahl von Herausforderungen, die es bei der Suche von geeigneten Partnern und bei der einer Kooperation zu lösen gilt.  

 

Unanhängig davon sind beide Seiten an einer Kooperation interessiert, da bei davon profitieren.

 

 

 

 

 

Hier die Ergebnisse der aktuellen Studie:   

 

r  Etwas mehr als ein Drittel der Unternehmen führen konkrete Maßnahmen durch, um in Kontakt mit Startups zu kommen. Knapp zwei Drittel überlassen die Kontaktentstehung dem Zufall.

 

r  Messen und Empfehlungen sind jeweils mit über 40 % die beiden wichtigsten Formen der Kontaktanbahnung mit Startups. Bei KMU, die eine Kontaktanbahnung mit Startups planen, werden vorrangig Messen (63 %), aber auch Veranstaltungen (47 %) genutzt.

 

r  Größere Unternehmen kommen eher auf Messen und Veranstaltungen und über die Nutzung von Datenbanken, Softwaretools oder Internetrecherchen in Kontakt mit Startups als kleinere Unternehmen.  

 

r Je weniger Mitarbeitende die befragten Unternehmen haben, desto weniger Kontakte zu Startups bestehen.

 

r   Wenn KMU gezielte Aktivitäten durchführen, um Startups kennenzulernen, haben sie auch regelmäßiger Kontakt

      mit diesen. Der Unterschied ist mit 72 % (geplant) gegenüber 15 % (zufällig) sehr deutlich.

 

r  42 % der befragten KMU arbeiten mit einem Startup zusammen oder haben in der Vergangenheit mit einem Startup

      kooperiert. Das entspricht einem leichten Anstieg gegenüber den Vorjahren.

 

Kooperationen zwischen KMU und Startups fördern Kreativität und Innovation
Kooperationen zwischen KMU und Startups fördern Kreativität und Innovation

Fünf entscheidende Motive

 

 

r Der Anteil von Entwicklungspartnerschaften – also innovationsorientierte Formen der Kooperationen – beläuft sich auf 14 %. In den Vorjahren lag dieser Anteil bei etwa 20 %.

 

 

 

r Je weniger Mitarbeitende ein Unternehmen hat, desto eher liegt die Zuständigkeit für eine Startup-Kooperation bei der Geschäftsführung. Der Wert steigt von 21 % bei größeren KMU auf 52 % bei Kleinstunternehmen. 

 

 

 

r  Eine eindeutige Zuständigkeit für die Anbahnung und Organisation von Kooperationen mit Startups führt häufiger zu einer Entwicklungspartnerschaft als Form der Zusammenarbeit im Vergleich zu Unternehmen, die die Zuständigkeit für Startup-Kooperationen dezentral oder nicht explizit geregelt haben.

 

 

 

r  Die wichtigsten fünf Motive für eine Zusammenarbeit mit Startups sind die Erschließung neuer Technologien, die Entwicklung einer Produktinnovation, ökologische Nachhaltigkeit, das Kennenlernen von hochqualifizierten potenziellen Mitarbeitenden und der Einstieg in neue Märkte.   

 

 

 

r  74 % der Unternehmen führen spezielle Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit durch. Ein Drittel der Unternehmen gibt an, eine „Nachhaltigkeitsmanagerin“ oder einen „Nachhaltigkeitsmanager“ benannt zu haben, ein Fünftel der KMU besitzt einen „Nachhaltigkeitsbeirat“. Startups spielen als Kooperationspartner für die nachhaltige Unternehmensentwicklung bisher so gut wie keine Rolle.

 

 

 

r  Fast drei Viertel der Unternehmen geben an, dass die Ziele der Zusammenarbeit vollständig oder weitestgehend erreicht wurden.

 

 

 

r  88 % der Unternehmen, die schon einmal mit einem Startup zusammengearbeitet haben, würden in Zukunft wieder mit einem Startup kooperieren. 

 

 


Die neue Studie "Mittelstand meets Startup 2023 - Potenziale der Zusammenarbeit" ist im November 2023 erschienen und wurde am 12.12. in einer Online-Veranstaltung vorgestellt und diskutiert.

 

Einzelheiten können hier nachgelesen werden.

 

Für Interessenten stellen wir hier die Sudie zum Download bereit.                         ----->

 

 

Informationen des RKW Kompetenzzentrums zum Thema Gründung gibt es hier:

 

RKW / Gründung

 

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