Gründerszene in Deutschland

Deutscher Startup-Monitor 2023 im September erschienen

 

Deutscher Startup Monitor 2023
Deutscher Startup Monitor 2023

Deutscher Startup Monitor

 

2023

 

Der Deutsche Startup-Monitor 2023 (DSM 2023) ist Ende September erschienen.

 

Das Startup-Geschäftsklima kühlt weiter ab, das  Investitionsklima in Deutschland ist schwierig  und beim Thema Wagniskapital zeigt sich Zurückhaltung ...  Aber: Mitarbeitendenzahl bleibt stabil und die Mehrheit würde wieder gründen. Die Gründerinnen stellen mehr Frauen ein. Bei der Künstlichen Intellligenz steigt die Dynamik deutlich.

 

So etwa kann man die Zusammenfassung zum DSM 2023 formulieren. Im Fazit ist alles nicht dramtisch, und weltbewegend Neues gibt es auch nicht zu vermelden.

 

Zwischen Inflation, Zinswende und Wirtschaftsflaute kühlt die Stimmung unter deutschen Gründer:innen weiter ab – das Geschäftsklima liegt nur knapp über dem bisherigen Tiefpunkt im Corona-Jahr 2020. Neben der Geschäftslage hat sich auch die generelle Einschätzung zum Startup-Ökosystem eingetrübt und liegt mit 58 % positiven Bewertungen zehn Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Daraus lässt sich schließen: Das Innovationsökosystem in Deutschland steht aktuell unter Druck.  

 

Also alles negativ? Nein!

 

Der Deutsche Startup Monitor 2023 zeigt auch, dass sich die Gründer:innen hierzulande diesen Herausforderungen stellen und neue Wege gehen. So bleibt die große Mehrheit der Startups auf Wachstumskurs, verfolgt ehrgeizige Ziele und stellt sich den gegenwärtigen Herausforderungen. Mit Blick auf den Transformationsprozess, in dem sich die gesamte deutsche Wirtschaft befindet, ist das eine gute Nachricht, denn Startups leisten hier einen essenziellen Beitrag. Und som zeigt der Pfeil auf dem Deckblatt mit Recht nach oben. 

 

Die 10 Kern-Ergebnisse im Einzelnen (gemäß DSM 2023):

 

1. Startups behaupten sich als zentraler Wirtschaftsfaktor:

Die durchschnittliche Mitarbeitendenzahl bleibt trotz aktueller Herausforderungen stabil und liegt bei 19 – geplante Neueinstellungen gehen auf 8 Stellen zurück

 

2. Frauen holen Frauen ins Startup:

Mit 44 % beschäftigen gemischte Gründungsteams deutlich mehr Frauen als reine Männerteams (29 %). Der Gründerinnenanteil liegt jedoch nach wie vor bei nur 21 %.

 

3. Künstliche Intelligenz prägt das Ökosystem:

Für 52 % der deutschen Startups – und damit deutlich mehr als im Vorjahr (45 %) – hat KI eine klare Relevanz für ihr Geschäftsmodell. Zudem nutzen 82 % bereits Tools wie ChatGPT in ihrem Unternehmen

 

4. Die Stimmung ist getrübt:

Nach dem Rückgang im Vorjahr sinkt das Geschäftsklima um weitere 4 Punkte und vor allem die positive Ökosystembewertung geht von 68 % im Jahr 2022 auf 58 % 2023 zurück, was auch auf Erwartungen an die Unterstützungslandschaft hindeutet.

 

5. Liquidität wieder im Fokus:

Unter den zentralen Herausforderungen gewinnen die Themen Kapital (43 % vs. 39 % 2022) und Cashflow (32 % vs. 24 % 2022) an Relevanz – dagegen entspannt sich der Personalmarkt (21 % vs. 34 % 2022).

 

6. Wagniskapital-Sektor kühlt sich ab:

Im Kontext des angespannten Investitionsklimas verliert Venture Capital für viele Gründer:innen an Anziehungskraft. Während 2022 noch 44 % zukünftig Wagniskapital einsammeln wollten, sind es aktuell nur noch 35 %.

 

7. Mehr Unicorns:

Die Zahl der mit mindestens einer Milliarde US-Dollar bewerteten Startups hat sich in Deutschland in den letzten fünf Jahren mehr als vervierfacht und liegt bei 33 – im Vergleich zu Top-Standorten wie Israel oder den USA zeigt sich jedoch weiterhin ein deutlicher Rückstand.

 

8. Gründungsneigung bleibt stark:

9 von 10 der Befragten würden wieder gründen, davon 83 % erneut in Deutschland und 17 % geben an, ihr nächstes Unternehmen im Ausland aufbauen zu wollen.

 

9. Hochschulen sind Keimzelle:

49 % haben bei ihrer Gründung Unterstützung von Hochschulen erhalten und 74 % bewerten diese als gut oder sogar sehr gut – wichtigster Faktor ist der persönliche Support durch Professor:innen.

 

10. Kooperationen schwächeln:

Die Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen der etablierten Wirtschaft ist in den letzten drei Jahren um 10 Prozentpunkte zurückgegangen und liegt nun bei 61 %. Auch im Bereich Corporate Venture Capital zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr eher Zurückhaltung.

 

Ach ja: Auch dies zeigt der DSM 2023:

 

82 % der Startups nutzen Tools wie ChatGPT, 47 % der Startups sehen sich als Teil der Green Economy und wollen einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten, die Zahl der deutschen Unicorns hat sich seit 2018 mehr als vervierfacht (ist das wichtig?), RWTH Aachen, TU München und WHU sind die Top-3-Gründungshochschule. 

 

Wemm man sich ein Bild über die Grünerszene in Deutschland machen möchte, lohnt sich auch ein Blick in den aktuellen Fortschrittsbericht zur Startup-Strategie der Bundesregierung. Unseren Artikel dazu finden Sie hier:

www.rheinzeiger.de/aktuelles/statusbericht-startup-strategie/.

 

 

Also: Außer DSM 2023 auch den Fortschrittsbericht lesen. Hier sind die Links: 

 

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