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Rat für Nachhaltige Entwicklung

 

Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip zur Ressourcenschonung

 

Rat für Nachhaltige Entwicklung

 

Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme gewährleistet werden soll. Damit stehen Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt neben sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten.

 

Ziel des Handlungsprinzips ist es, den nachfolgenden Generationen ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge zu hinterlassen. Dieses aber erfordert einen gesellschaftlichen Wandel, und eben den möchte der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) durch entsprechende Projekte initiieren und fördern. Nachhaltigkeit muss zu einem öffentlichen Anliegen werden und im Alltag konkret sein.

 

Die Mitglieder des Rates für Nachhaltige Entwicklung
Die derzeitigen Mitglieder des Rates für Nachhaltige Entwicklung

Nachhaltigkeit

 

Im Report der Brundtland-Kommission von 1987 findet sich diese Definition: „Die Menschheit ist in der Lage, die Entwicklung nachhaltig zu gestalten, d. h. sicherzustellen, dass sie die Bedürfnisse der Gegenwart erfüllt, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ Auf dieser Basis formulierten die Vereinten Nationen 2015 die „Agenda 2030“ mit den bekannten 17 Nachhaltigkeitszielen.

 

Der RNE wird seit 2001 alle drei Jahre von der Bundesregierung berufen und berät sie zur Nachhaltigkeitspolitik. Er ist in seiner Tätigkeit unabhängig. Dem Rat für Nachhaltige Entwicklung gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens aus der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik an. Er wird von einer Geschäftsstelle mit Sitz in Berlin unterstützt. Der Rat führt auch eigene Projekte durch, mit denen die Nachhaltigkeit praktisch vorangebracht wird. Zudem setzt er Impulse für den politischen und gesellschaftlichen Dialog.

 

Die Aufgaben des Rates

 

  • Entwicklung von Beiträgen für die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie
  • Benennung von konkreten Handlungsfeldern und Projekten
  • Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen befördern

 

Inhaltlich und in seinen Aktionsformen ist der Rat unabhängig. Ergebnisse seiner Arbeit sind zum Beispiel der Deutsche Nachhaltigkeitskodex, diverse politische Stellungnahmen zur nationalen und internationalen Nachhaltigkeitspolitik sowie zu Themen wie Digitalisierung, Klima, Rohstoffe, Plastik, Landwirtschaft. Zu den Projekten des RNE gehören beispielsweise die jährlichen Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit, die in diesem Jahr vor wenigen Wochen stattfanden. Hier kann sich jeder beteiligen, denn Nachhaltigkeit ist vor allem auch ein Thema für die Gesellschaft. Die aktuelle öffentliche Diskussion um Ernährung und Landwirtschaft zeigt erste Ansätze zur Neuorientierung.

 

Für die ersten 20 Jahre seines Bestehens kann der RNE eine durchaus positive Zwischenbilanz ziehen. Zumindest im Bereich Entrepreneurship ist Nachhaltigkeit zu einem stets präsenten Thema geworden. Wir haben im Onlineportal des RheinZeigers über das Event von Impact Factory und Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) berichtet, bei dem sich Startups mit nachhaltigen Geschäftsideen vorgestellt haben. Seit wenigen Monaten läuft erneut der KUER-Businessplan-Wettbewerb. Legen heute angehende Startups ihren Businessplan vor, wird prinzipiell erwartet, dass dieses Thema in der Beschreibung des Geschäftsmodell behandelt wird.

 

Mitglieder des Rates für Nachhaltige Entwicklung treffen Ministerpräsident Armin Laschet und Umweltministerin Ursula Heinen-Esser
Mitglieder des Rates für Nachhaltige Entwicklung treffen Ministerpräsident Armin Laschet und Umweltministerin Ursula Heinen-Esser am 04.02.2020 in Düsseldorf. Foto: © Land NRW

Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Schonung. Bei allen Handlungen soll die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme gewährleistet werden. Der RNE vernetzt Akteure durch die Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeits-Strategien (RENN) und fördert Projekte zur Alltagskultur mit diversen Ideenwettbewerben über den Fonds Nachhaltigkeitskultur sowie den Deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit. Dieses kann man unter www.rheinzeiger.de nachlesen.

 

Menschen können menschengemachte Strukturen verändern – eine logische und selbstverständliche Erkenntnis. Wie, das zeigte ein Themenforum auf der diesjährigen RNE-Jahreskonferenz. So herrschte Einigkeit darüber, dass „Neu denken und anders entscheiden als bisher“ ein Imperativ für eine nachhaltige Politik sein muss. Zudem lässt sich Nachhaltigkeit zielgerichtet nur mit entsprechender Ehrlichkeit und Transparenz weiterentwickeln.

 

Gunda Röstel, Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden GmbH
Gunda Röstel, Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden GmbH

4 „R“ für zirkuläres Wirtschaften

 

Die Grundlagen für nachhaltige Entwicklungen formulierte auf der Jahreskonferenz Gunda Röstel, Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden und RNE-Mitglied, als die 4 „R“ des zirkulären Wirtschaftens:

 

  • Reduce, also weniger Materialien und Energie für Produkte einsetzen
  • Reuse, also Produkte mehrfach verwenden
  • Remanufacture, also gebrauchte Teile wiederaufbereiten
  • Recycle, also die Materialien eines Produktes am Ende des Lebenszyklus für neue verwenden

 

 

Zu diesen vier „R“ zeigten sich viele Ansätze beim Meet up KUER.NRW zum Businessplan-Wettbewerb 2021 am 29. Juni 2021 (Bericht siehe hier). Startups zum Thema Nachhaltigkeit finden sich auch hier.

 

Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie konkretisiert nachhaltige Entwicklung durch Ziele und Indikatoren. Damit bietet sie langfristige Orientierung für die Nachhaltigkeitspolitik in Deutschland. Verschiedene Institutionen – darunter der RNE – sollen gewährleisten, dass das Prinzip Nachhaltigkeit in der Arbeit der Bundesregierung angewendet wird.

 

www.nachhaltigkeitsrat.de