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Bioökonomie: Verbund-Projekt "Treibhaus"

Screenshot zum Projekt Teibhaus
Screenshot zum Projekt Teibhaus

Innovationsbasierter Strukturwandel in der Region nordöstliches Mecklenburg-Vorpommern im Plant³-Bündnis 

 

Verbund-Projekt „Treibhaus“ 

 

Wissen, Innovation, Wandel in den Bereichen Land, Moor & Meer – dies könnte die kürzeste Antwort auf die Frage nach den Inhalten des Plant³-Bündnisses sein. Plant³ ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes regionales Bündnis im nordöstlichen Mecklenburg-Vorpommern mit dem Ziel, mit nachhaltigen bioökonomischen Produkten, Prozessen und Dienstleistungen einen wissens- und innovationsbasierten regionalen Strukturwandel zu initiieren. 

 

„Treibhaus“ ist dabei stark interdisziplinär sowie branchenübergreifend und vereint aktuell 87 Partner, darunter Unternehmen, Verbände/ Vereine, Forschungseinrichtungen sowie Industrie- und Handelskammern. Mit der Vision eine Bioökonomieregion mit Vorbildfunktion für die nachhaltige Transformation ländlicher Räume zu etablieren, werden im Bündnis innovative Strategien zur hochwertigen Veredelung von pflanzlichen Rohstoffen in den drei Handlungsfeldern Land, Moor und Meer erforscht und exemplarisch umgesetzt. 

 

Eine zentrale Rolle nimmt auf diesem Weg die Förderung bioökonomischer Ideen und die Frage ein, welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, damit Ideen nicht versanden, sondern zu Innovationen und Standardlösungen werden können. Auch soll erforscht werden, wie etablierte Methoden aus den Wirtschaftswissenschaften an die Bioökonomie adaptiert werden können, damit sie Start-Ups und Bestandsunternehmen innerhalb des neuen Wirtschaftskonzeptes optimal unterstützen. 

 

Das Verbund-Projekt „Treibhaus“, eines der Startvorhaben innerhalb des Bündnisses, beforscht, entwickelt und erprobt zielgruppengerecht wirksame Instrumente des Innovationsmanagements in der Bioökonomie, die wirtschaftlich, ökologisch und sozial zum Strukturwandel beitragen. Verbundpartner sind die Universität Greifswald und der Greifswalder „Wissenschafts + Technologiepark Nord°OST“ (WITENO GmbH).

 

Instrumente der Gründungsunterstützung (Grafik: Projektteam)
Instrumente der Gründungsunterstützung (Grafik: Projektteam)
Logo des regionalen Bündnisses für das Projekt Treibhaus
Logo des regionalen Bündnisses für das Projekt Treibhaus

Damit aus bioökonomischen Ideen und ersten Erkenntnissen marktfähige Produkte werden, ist vor allem bei Neugründungen eine Gründungsberatung und -begleitung (Rechtsform, Business Plan und Finanzierung, Führung, Organisation…) wertvoll. Eine Befragung unter Teilnehmer*innen eines Innovationsworkshops ergab, dass die Teilnehmer*innen einige der typischen Instrumente der Gründungsberatung gar nicht kannten bzw. für wenig unterstützend für Gründungen im Bereich der Bioökonomie hielten, andere hingegen große Unterstützung bieten (vgl. Abbildung oben). 

 

 

Inzwischen gibt es spezifische Förder- und Finanzierungsinstrumente, die auch den Aspekt der Nachhaltigkeit berücksichtigen (z.B. der „green business plan“). Förderinstrumente, die den Fokus spezifisch auf die Bioökonomie legen, fehlen in der deutschen Unterstützungslandschaft aber nach wie vor. Eine Liveumfrage (n=17) im Anschluss an einen Vortrag auf der Jahrestagung des Bundesverbandes der deutschen Innovations-, Technologie- und Gründerzentren sowie Wissenschafts- und Technologieparks in Greifswald ergab, dass bei dem größeren Teil der Technologie- und Gründerzentren die Förderung bzw. Ansiedlung von Gründungsinteressierten und Start-Ups mit dem Fokus Bioökonomie (noch) keine Rolle spielt. Dies ist eine erste Tendenz, die es detaillierter und in größerem Umfang zu erforschen gilt. Fakt ist jedoch, dass die bioökonomische Ausrichtung zukünftig auch neue Aufgaben und Herausforderungen für die Innovations-, Technologie- und Gründerzentren mit Hinblick auf die Gründungsberatung bedeutet, für die Unterstützungsangebote etabliert werden müssen. Dieser Wandel impliziert auch für Gründungsideen, Start-Ups und Existenzunternehmen sich den veränderten Marktbedingungen zu stellen, das Thema Nachhaltigkeit in langfristige interne Strategieentwicklungen zu integrieren und sich dem Konsumentenverhalten anzupassen.

 

Angela-Verena Hassel Portrait
Angela-Verena Hassel - für das Projektteam

Der Greifswalder „Wissenschafts + Technologiepark NORD°OST“ (WITENO GmbH) nimmt bei dem Thema „Bioökonomie in Zentren“ eine Vorreiterrolle ein, denn für die WITENO GmbH ist das Thema bereits seit 2011/12 mit dem Beginn erster Planungen für ein „Zentrum für Bioökonomie und Plasmatechnologie“ in Greifswald von Relevanz. Ein großes Interesse für die Zukunft besteht in einem auf die speziellen Belange der Bioökonomie ausgerichteten Inkubator-Programm. Bündnisaktivitäten wie in Plant³ und die Zusammenarbeit mit universitärer, wirtschaftswissenschaftlicher Forschung beflügeln den Prozess und unterstützen das Ziel des nachhaltigen, regionalen Strukturwandels.

 

 

Autorenschaft: 

 

Angela-Verena Hassel

Gudrun Mernitz

Wolfgang Blank

Steffen Fleßa   

 

 

 

https://biooekonomie.uni-greifswald.de/project/treibhaus/

 

 

Zur Definition dieser nachhaltigen Zukunftsbranche siehe "Exkurs Bioökonomie".